Ich muss zugeben ich war sehr skeptisch, als ich zum Ersten Mal von der Prämisse von Dolphin Way gehört habe. Ein Roman aus der Sicht von Delfinen mit eigener Gesellschaft, Geschichte und Kultur? Dennoch habe ich mir eine Leseprobe heruntergeladen und wurde von der Komplexität in den Bann gezogen und habe dann sofort das komplette Buch gekauft.
Mark Caney versteht es sehr gut eine komplexe detaillierte Gesellschaft zu beschreiben, in die der Leser hineingeworfen wird, ohne sich mit seitenlangen Erklärungen aufzuhalten. Leser die nicht mit Fantasyliteratur oder fremdartigen Begriffen vertraut sind, mögen am Anfang vielleicht etwas Probleme haben aber das geht schnell vorbei. Die Kapitel sind vergleichsweise kurz und werden von einem kurzen Spruch oder Text aus der Geschichte der Delfine eingeleitet, der in gewisser Form die Lehre oder den Inhalt des folgenden Kapitels unterstützt. Die Kürze der Kapitel erhöhen den Suchtfaktor des Buches, denn man ertappt sich dabei immer noch ein kleines Kapitel lesen zu wollen.
Zur Geschichte sei nicht viel verraten, außer das der Protagonist des Buches sich mit den gewaltigen Veränderungen auseinandersetzen muss, die auf den Delfine durch die Veränderung ihres Alltags und ihrer Umwelt lasten. Caney flechtet die Aktionen von Menschen, und die Probleme die dadurch für die Wesen im Meer entstehen, geschickt in die Handlung ein und zeigt dem Leser wie durch einen Spiegel die Absurdität unserer Taten auf. Dazu kommen die üblichen Lektionen die sich ein Heranwachsender im Leben stellen muss und die auch auf den Protagonisten lasten.
Die schwere Prämisse des Buches funktioniert, die Gesellschaft der Delfine, die Handlung und die Charaktere sind glaubwürdig und Mark Caney schafft den schwierigen Spagat dem Leser glaubhaft zu machen dass diese fiktive Geschichte tatsächlich in unserer Welt spielen könnte.
Das Buch ist sehr zu empfehlen, für Fans von Delfinen sowieso ein absoluter Pflichtkauf! Ich warte jedenfalls schon auf die Fortsetung!